Katerchen spricht mit mir, meint Marianne. Er versteht mich ganz genau! Willst Du das oder jenes Futter? Mrrr, sagt Katerchen, mrrr! Siehst Du, sagt meine Frau.
Katerchen ist einer unserer Straßenkater, anschmiegsam und verfressen. Will man ihm Futter in einen Fressnapf geben, muss ich meine Hände voll unter Kontrolle haben: Katerchen stupst meine Hand mit viel Kaft an. So stark, dass das Futter durch die Luft fliegt, wenn man Napf oder Futterdose nicht fest genug hält. Er weiß, was er an uns hat! Aber alles frisst er nicht. Da kann der Napf voll sein, wie er will: wenn es ihm nicht ansteht, dann bleibt es ungefressen.
Seit ein paar Wochen kann er eine Hinterpfote nicht mehr belasten. Wir vermuten, dass sie gebrochen oder zumindest angebrochen ist. Warum, wissen wir nicht. An seinem kräftigen Schupsen hat dieser Umstand nichts geändert.
Katerchen, sage ich, willst Du das Futter, das du gerade wieder einmal nicht frisst, fressen? Mrrr, sagt er. Nur zur Sicherheit frage ich ihn: Wenn Du es nicht frisst, darf ich dich dann erschießen? Mrrr, mrrr! Doch da kommt schon Marianne mit einem frischen, wohlgefüllten Fressnapf. Katerchen stürzt sich darauf, als ob es kein Morgen gäbe. Mrrr, mrrr, mrrr!
Es ist so einfach, die Katzensprache zu sprechen!
Georg Steiger ist Mitglied im FDA LV Thüringen.