November 2022

Aufräumen

Der Tod eines lieben Menschen bringt mancherlei Belastung mit sich. Abgesehen von tiefer Trauer und seelischen Auswirkungen, gibt es eine ganze Reihe anderer Probleme. Da ist die Trauerfeier vorzubereiten und durchzuführen, sind geldliche Ströme nachzuvollziehen, die verschiedensten Firmen anzuschreiben, um alles Mögliche zu beenden. Zeitung, Fernsehen, Telefon, Versicherungen, Sparkassen, Wasser, Abwasser, Gas- und Elektroversorger, die Abfallwirtschaft – alle müssen sie informiert werden. Man erlebt so manche Überraschung dabei. Auch das Erbe will geregelt sein.

Am schlimmsten aber sind die Hinterlassenschaften der oder des Verstorbenen. Was darf weg, was übernimmt man in den eigenen Haushalt von all den manchmal auch sehr schönen Möbeln oder vom Geschirr. Da gibt es Bücher und Briefe und unzählige andere Dinge. Eigentlich will man ja nichts haben, doch auch nichts wegwerfen. Aber man muss es letztlich, wenn man es nicht selbst braucht, verschenkt oder für kleines Geld verkauft. 

Irgendwann muss man einen Schlussstrich ziehen, sonst vermüllt man das eigene Heim mit schönen, aber eigentlich überflüssigen Devotionalien. Man ist ja schon lange ausgestattet mit den wichtigen Dingen. Alles, was jetzt noch hinzu kommt, ist mehr oder weniger überflüssig. Immerhin bringen diese Dinge auch über den Tod hinaus eine ganz neue Verbundenheit. 

Manchmal beschleicht mich jedoch eine böse Vermutung! Sind all die Sachen eine Art Rache der Verstorbenen?

Wir haben gern Gäste! Wenn man uns künftig besucht, bitte nicht wundern! Die Tür geht nicht gleich auf. Wir müssen erst das eine oder andere Möbelstück umstellen. Ihr seid herzlich willkommen – wie immer!

Georg Steiger ist Mitglied im FDA LV Thüringen.

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