Indianer graben keine Klappstühle aus. Und sie zerstören auch keine Regenwälder. Sie lebten bis vor wenigen Jahrzehnten im Einklang mit der Natur, ohne ihrer Welt zu schaden. Als Panama den Regenwald unter Schutz stellte, war es den Indianern plötzlich verboten, ihrem ursprünglichen Leben nachzugehen. Sie durften nicht mehr jagen, keine Früchte mehr anbauen und nur noch eingeschränkt fischen. Ihre Lebensgrundlage war ihnen genommen und sie mussten lernen, sich der Zivilisation des 21.jahrhunderts anzupassen.
Das Dorf der Embera-Indianer liegt an einem Fluss und ist nur in Booten zu erreichen. Schon von weitem hörten wir die Trommeln und die Gesänge der Dorfbewohner. Ihre einfachen Pfahlhütten stehen weit auseinander am Berghang verstreut. Dahinter beginnt der Regenwald.
Die Mystik dieses Ortes nahm mich sofort gefangen. Es schien, als ob unsichtbare Helfer mir die schweren Lasten des Alltags von den Schultern hoben. Die warme Tropenluft, die Klänge aus dem Dschungel und die beruhigenden Gesänge der Frauen holten mich in eine Welt, die ich so noch nicht kannte. Hier hätte ich bleiben können, zumindest für einige Wochen, fernab jeglicher Zivilisationskrankheiten. Abseits von Krieg und Gewalt und Habgier.
Das Dorfoberhaupt erzählte uns im Schutz der Gemeinschaftshütte von einstigen Leben der Indianer. Angespannt lauschten wir seinem Bericht, indem deutlich wurde, wie verletzt und traurig dieses Volk ist, weil es sein ursprüngliches Leben nicht mehr leben kann.
Viel zu schnell waren die Stunden im Indianerdorf vorbei. Ein kleines bisschen meiner Seele habe ich dort gelassen, um irgendwann wieder zurück zu kehren und den Frieden dieses Ortes zu genießen.
Wer mehr über die Indianer und diesen Ort erfahren möchte:
Kerstin Klare ist Mitglied im FDA LV Thüringen.