Die Kuh, die nicht mehr kalben will,
Hahn und Hühner todesstill,
ein Schwein, das nicht mehr grunzt.
Bäume kahl und ohne Blätter,
Fluten, Dürre, krankes Wetter,
die Meere sind verbrunzt.
Der Himmel voller Bomberschneisen,
die Geier über Ödnis kreisen,
wir haben es verhunzt.
Fäulnis, Knochen und Gedärme,
Verwesung, Tod und Fliegenschwärme,
die Angst im Nacken hockt.
Plündern, raffen und belügen,
der Hunger lässt sich nicht betrügen,
der Atem allem stockt.
Feuersbrünste und Zerstörung,
ausweglos ist die Verstörung,
wir haben es verbockt.
Valerie Springer, geb. 1958. Österreichische Schriftstellerin. Veröffentlichungen: Romane, Sachbücher, Kindergedichte, Beiträge in Literaturzeitschriften und Anthologien. Diverse Förderungen und Auszeichnungen (u.a. Theodor-Körner-Preis). Im Herbst 2022 erscheint die Erzählung „Nachtkind“ im Der-Wolf-Verlag/Klagenfurt.