Wie stelle ich mir das Leben im Jahr 2030 vor?

von Helga Schumann

Ich weiß, es ist vermessen, jetzt im Jahr 2022 und in einem Alter von 83 Jahren eine Prognose zu  stellen für 2030 und das zudem mit der Vorstellung in dieser Zukunft noch selbst zu agieren. 

Aber wer will mich daran hindern, Träume, Wünsche und Ziele zu haben. Außerdem gibt es ja noch die Möglichkeit, dass sie sich vor dem Jahre 2030 verwirklichen könnten.

 

Also wie soll es 2030 auf unserem Planeten aussehen? Betrachtet man es aus den gegenwärtigen Verhältnissen wird es schwer, eine positive Zukunft voraus zu sehen.  Doch bedenkt man den Ausspruch „Selbstverwirklichende Prophezeiung“, dann wäre es Frevel eine schlechte Zukunft zu konstruieren, denn Gedanken und Worte haben Gestaltungskraft. Das ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen.

Also stellen wir uns vor, überall auf der Welt herrsche Frieden.  Die Menschen sind und fühlen sich frei, erinnern sich an ihre Fähigkeit zu denken und übernehmen die Verantwortung für ihr Leben und ihre Gesundheit selbst, lassen sich nicht durch Angstmache handlungsunfähig und manipulierbar machen. Gefühle und Liebe stehen wieder im Vordergrund, die Würde des Alters und eine freie kreative Entwicklung der Kinder.  

 

Das wären u.a. meine Wünsche für die Allgemeinheit. 

 

Doch es gibt auch spezielle Bilder, die ich in die Zukunft projiziere. Dazu gehört natürlich u.a. die Erhaltung meiner Gesundheit. 

Und was kann es Schöneres geben, als Freude zu verbreiten, ein Lächeln z.B. in die Gesichter alter Menschen zu zaubern.

 

Es kann vor ca. 8 Jahren gewesen sein, als ich zu Besuch in einem Altenheim weilte. Ich sah in einem Aufenthaltsraum die alten Menschen in einem Kreis auf ihren Stühlen oder im Rollstuhl sitzen, apathisch mit hoffnungslosen, leeren Blicken. Ein Referent hatte die Aufgabe zu erläutern, was in ein Nothilfepäckchen gehört. Wer in einem Heim Untergebrachte braucht das? 

Eine vorgegebene Veranstaltung, die abgehakt werden musste. Keiner hörte zu. Keiner wollte das wissen. Und doch, wenn ich es heute betrachte, bestand in der Runde noch eine Art Gemeinschaft, auch wenn sie von den einzelnen nicht registriert wurde. Wie viel schlimmer war es durch Corona gekommen. Verbannt zur Einsamkeit mit der erstorbenen Sehnsucht nach Besuch von Angehörigen. Viele schickte man so in den Tod. 

 

Was würde Licht in diese Seelen bringen? Sicherlich wäre nichts besser geeignet als die Musik. Bei wem ist sie nicht mit Erinnerungen aus der Vergangenheit verbunden? Ich glaube selbst Demenzkranke würden ihre Herzen öffnen und die Augen leuchten lassen.

 

Ich habe so viele Lieder, Schlager, Operettenmelodien, Volkslieder auf meinem Keyboard gespielt und gespeichert. Sie schlummern ungehört dahin und könnten doch so viel Freude anrichten. 

Ja, frei wieder in die Altenheime gehen dürfen, ohne Zwangsmaßnahmen und ohne Gema-Gebühren, spontan und unzensiert.  Das würde ich gerne tun und damit die gepanzerten Seelen öffnen, nicht zuletzt auch zu meiner eigenen Freude.

Helga Schumann, wohnhaft in Hermsdorf geboren 1939 in Weida. Ausbildung "Ingenieur für elektronische Bauelemente,  jetzt Rentnerin. Zu meinen Hobbys zählt das Schreiben. Seit Dezember 1999 bin ich Mitglied im Literaturclub Gera.

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